Worauf Sie achten sollten, wenn Sie ein gebrauchtes Haus kaufen
Der Kauf einer gebrauchten Immobilie hat seine Vorteile. Sie können sich ein Haus in der von Ihnen gewünschten Umgebung suchen. Außerdem können Sie das Objekt vor dem Kauf besichtigen und sich selbst ein Bild machen. Ein Neubau hat eine ungefähre Bauzeit von einem halben bis zu einem Jahr, wohingegen Sie ein gebrauchtes Gebäude in den meisten Fällen bereits kurz nach Vertragsabschluss beziehen können. Sie haben keinen Baustress und sparen Geld, da ein Neubau oft teurer ist.
Die Nachteile liegen auf der Hand! Je nachdem welches Baujahr das Haus hat und welchen Bedingungen es ausgesetzt war, ist es mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie kaufen „wie gesehen“, was bedeutet, dass Ihre Ansprüche gegenüber dem Verkäufer eingeschränkt sind. Sie können oft nur arglistig verschwiegene Mängel in der gerichtlichen Auseinandersetzung geltend machen. Diese dauert meist lange und ist teuer.
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Schwachstellen der Baujahre
Mit dem Fortschritt kommen in jedem Jahr verbesserte Baumethoden zum Einsatz. Bei gebrauchten Immobilien zeigen sich dementsprechend die Schwachstellen der jeweiligen Epoche in den Baumängeln. Schallschutz, Feuchtigkeit oder schädliche Bausubstanzen, beim Kauf eines gebrauchten Objekts kaufen Sie den damaligen Wissenstand der Bauqualität mit.
Bei Gebäuden von 1900 bis in die 20er-Jahre hinein sind oft Rohre und Elektroinstallationen veraltet und müssen erneuert werden. Dafür besitzen sie eine gute Bausubstanz. Schallisolierung und Wärmedämmung fehlen dagegen ganz. Die Fenster wiesen nur eine Einfachverglasung auf. Da Fenster schnell ersetzt werden konnten, ist dies bei den meisten Immobilien aus dieser Zeit auch schon passiert.
Häuser, die während der 30er- und 40-er Jahre erbaut wurden sind vom Krieg gebrandmarkt. Aufgrund der Materialknappheit wurden für den Bau schlechte Werkstoffe verwendet. Auch die Wärmedämmung ist unzureichend und Fenster waren ebenfalls nur einfachverglast.
Mitte der 50er-Jahre entstanden Zentralheizungen und auch Schalldämmung wurde in den Bau integriert. In dieser Zeit wurden viele gesundheitsschädliche Materialien wie Holzschutzmittel, Asbest, Formaldehyd und teerhaltige Baustoffe verwendet. Diese Schadstoffe wurden bis in die 80er-Jahre hinein genutzt und können sich bis heute in den Immobilien befinden.
Das Grundgerüst für Neubauten verbesserte sich in den 60er-Jahren weiter. Schallschutz und Wärmedämmung wurden standardmäßig mit eingebaut. Nach heutigem Standard ist das Baugerüst jedoch qualitativ nicht ausreichend.
Wärmebrücken sind ein negatives Kennzeichen von Gebäuden, die in den 70-er und 80er-Jahren gebaut wurden. Durch eine schlecht geregelte Lüftung und die verbauten Wärmebrücken können Feuchtigkeitsschäden und Schimmel entstehen.
Die Kenntnisse über die optimale Bauphysik wachsen und verbessern sich immer mehr. Die Weiterentwicklung der energetischen Standards nimmt ständig zu und auch Dämmung und Verglasung werden stetig verbessert. Neubauten können jedoch trotz modernsten Standards ihre Schwachstellen haben.
Gefahr für Ihre Gesundheit
Ab Mitte der 50er- bis Anfang der 80er-Jahre wurden in vielen Fertighäusern die Holzschutzmittel PCB und Lindan verwendet. Diese können auch heute noch in einigen Gebäuden nachgewiesen werden. Die Verwendung der schädlichen Bausubstanzen kann viele Krankheiten auslösen. Allergien, Atemprobleme und Hautkrankheiten schränken die Lebensqualität enorm ein. Damit Sie Ihr Leben in Ihrer neu erworbenen Immobilie gesund genießen können, lassen Sie das Gebäude vor dem Kauf auf gesundheitsschädliche Bausubstanzen testen. Hilfe bekommen Sie von einem professionellen Baugutachter.
Dämmung
Energie ist heute ein wichtiges Thema, denn im Gegensatz zu früher sind die Energiepreise stark gestiegen. Wenn Sie eine ältere Immobilie erwerben, die nicht der aktuellen Energiesparverordnung entspricht, kommen Sie nicht um den Ausbau herum. Es gibt heute eine Vielzahl an unterschiedlichen Dämmmaterialien wie etwa Stein- oder Glaswolle, Schaumglas, Hartschaum und auch Naturstoffe. Eine gut ausgeführte Dämmung spart Heizkosten. Der Austausch der Fenster allein reicht nicht aus. Die Feuchtigkeit, die sich vor dem Austausch der Fenster an diesen niedergelassen hat, schlägt sich nach dem Austausch an den Wänden mit den kältesten Stellen nieder. Dadurch bildet sich an ungünstigen Stellen, z. B. in Ecken vor denen Möbel stehen, Schimmel. Lassen Sie sich diesbezüglich von einem Fachmann beraten.
Strom und Technik
Der Austausch von Wasserrohren und einem veralteten Leitungssystem, sowie die Erneuerung der elektrischen Leitungen, werden bei vielen älteren Immobilien notwendig. In Altbauten gibt es oft nicht genug Steckdosen. Energetisch und kostensparend bemerkbar macht sich dagegen der Austausch einer alten Ölheizung durch ein modernes Öl- oder Gasbrennwertgerät. Es gibt viele Systeme, die sich mit einem energiesparenden Holzofen kombinieren lassen.
Hilfe bei der Kaufentscheidung
Zwar können Sie als Laie grobe Mängel erkennen, doch wie es wirklich um die Immobilie steht, wissen Sie nicht. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, beauftragen Sie einen fachkundigen Immobiliengutachter, der sich ihr Wunschobjekt vor dem Kauf ansieht. Er kann Sie nicht nur über die bereits bestehenden Defizite informieren, sondern Sie auch über die anfallenden Handwerkerarbeiten aufklären. So wissen Sie genau, welche Kosten nach dem Hauskauf entstehen können. Die Investition in professionelle Unterstützung ist in jedem Fall gerechtfertigt. Auf Sie kommen bei einem Fehlkauf weitaus größere Kosten zu, zum Beispiel wenn Sie nachträglich renovieren müssen. Die kompetenten Gutachter von „Der Hausinspektor“ rechnen zusätzlich zur technischen Begehung auf Mängel auch eine Wertermittlung durch. Außerdem unterstützen die Gutachter Sie bei den Preisverhandlungen und betreuen Sie bis zum Notartermin. So haben Sie immer einen Profi an Ihrer Seite!